Die Website vieler Unternehmen ist analog zu einem Ladengeschäft, das nicht beleuchtet ist, keine Schaufenster hat und nur von Menschen im Anzug betreten werden darf.
Fehler vermeiden heißt sich für mehr Publikum zu öffnen.
Verzichten Sie, wie viele Websites, auf Farbenblinde (5%), Mobilnutzer (30-50%), Nutzer älterer Geräte (ca. 5%), fehlen Ihnen schon mehr als 50% des möglichen Markts. Geben Sie dann der - gut gemeint - verbleibenden Hälfte nicht was sie sucht, können Sie sich die Website auch gleich ganz sparen.
Deshalb achten Sie schon bei der Erstellung, dass Sie nicht diese Fehler begehen:
1. Fehler: Keine responsive Website
Eine responsive Website hat nicht eine Version für Desktop-PCs und eine andere für Mobilgeräte, sondern passt sich von selbst an die Größe, die Auflösung und die Möglichkeiten des Geräts an, auf dem sie dargestellt wird.
Beispiel einer echten Landingpage; Mobil ist die Seite nicht benutzbar.
Ohne responsive Website erwischen Sie auch mit sehr vielen Versionen (geschweige denn mit nur einer!) niemals alle Geräte. Die Bereitschaft eines Mobil- oder Tabletnutzers, sich auf eine nicht responsive Website einzulassen - und zwar unabhängig von der Produktqualität, den Preisen oder anderen Vorzügen - ist null.
☛ Sie verlieren bis zu 50% des Publikums.
2. Fehler: Schlechte Performance
Rund 80% der Besucher, die über eine Suchmaschine kommen (was nebenbei bemerkt häufig einer der wichtigsten und günstigsten Kanäle ist), springen nach anderthalb Sekunden ab und kehren zu den Suchergebnissen zurück.
Außer Sie schaffen es, nach maximal einer Sekunde der Inhalt der Website dargestellt zu haben. Und dieser muss relevant zur Suchabsicht des Besuchers sein.
Ist der Inhalt nicht relevant oder kommt zu spät, ist der Besucher weg und der nächste Google-Treffer erhält den Zuschlag.
☛ Sie verlieren 80% des restlichen Publikums.
3. Fehler: Keine Relevanz
Kommen Besucher über einen bestimmten Kanal (z.B. Google), erwarten diese eine hohe Relevanz des Inhalts zu den gesuchten Begriffen. Ist eine Website nach Ansicht von Google nicht relevant für die verwendeten Keywords, wird sie auf die hinteren Plätze verbannt, oder gleich ganz aus dem Index geworfen. Dann hilft auch kein SEO oder SEM mehr.
Analysieren Sie Ihre Personas, ermitteln Sie deren Kanäle und erstellen Sie dann Landingpages speziell für deren Bedürfnisse.
Sie denken, der erste Eindruck bei den Schwiegereltern ist wichtig? Sie kennen Ihr Website-Publikum noch nicht.
4. Fehler: Zu umfangreich
Eine Landingpage muss auf den Punkt kommen. Der Besucher gibt Ihnen wenige Sekunden seiner wertvollen Aufmerksamkeit, um ihn zu überzeugen, dass genau dieser Treffer in der Google-Suche der Richtige ist. Er bleibt nur, wenn er davon überzeugt ist.
Wichtig ist aber, dass Sie den Nutzer dort abholen, wo er gerade steht. Im Marketing spricht man von diesen Phasen:
- Awareness
Ich habe ein Problem - meine Website ist offenbar nicht gut genug und ich sollte etwas daran ändern. Google, wie finde ich raus, was eine gute Website ausmacht? - Evaluation
Ich brauche Hilfe. Ich schaue mir mal verschiedene Anbieter und deren Portfolio an. - Consideration
Ich suche einen Anbieter aus, der mir das passende Lösungsversprechen gibt. - Decision
Ich unterschreibe bei einem Anbieter wegen der passenden Leistung, dem passenden Angebot und weil alle meine Anforderungen erfüllt werden.
Dabei gehen Nutzer immer nur eine Phase vorwärts. Sie haben sicher schon scharfsinnigerweise verstanden, dass dieser Artikel auf Phase 1 "Awareness" ausgerichtet ist. Würden Sie jetzt diesen Button drücken?
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Nein, sehen Sie. Eins nach dem anderen. Packen Sie nicht alles auf eine Seite. Nehmen Sie Ihr Publikum auf seiner Reise mit.
5. Fehler: Keine "Call-to-action"
Auf manchen Websites findet man interessante Inhalte, manchmal auch gute Angebote. Aber dann stellt man fest, dass man in einer Sackgasse gelandet ist. Man sitzt frustriert vor dem Rechner und überlegt kurz, ob man dort anrufen soll und nach dem Angebot fragt.
Call-to-actions können vielseitig sein, aber immer konkret.
Aber die Überlegung geht nur kurz und das Ergebnis ist meistens das selbe: Der Nächste ist nur einen Suchtreffer weiter.
Bieten Sie Ihren Besuchern eine Möglichkeit, den nächsten Schritt zu gehen. Aber Vorsicht. Nicht zwei Schritte. Nur einen (falls Sie 4. noch nicht gelesen haben, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt).
6. Fehler: Kein Marketing
Jetzt haben Sie Ihre Website aufgemotzt, sie ist barrierefrei, die Produkte sind toll, die Preise sind unschlagbar, Ihre Mitarbeiter stehen alle Gewehr bei Fuß und es könnte los gehen. Sie haben viel Geld investiert.
Aber es kommt kein Publikum. Denn Sie sind wie die meisten Läden im Internet irgendwo auf der grünen Wiese. Oder darunter. Sie sieht keiner, es gibt kein Laufpublikum, keine A-Lage.
Der gröbste Fehler nach allem, was Sie bis hier erreicht haben, ist, dass Sie nicht nochmal so viel Geld übrig haben, um Marketing für die Seite zu machen.
Das brauchen Sie aus zwei Gründen: Einerseits, um Publikum auf Ihre perfekt arrangierte Website zu bekommen (Suchmaschinenmarketing, Werbung) und andererseits für A/B-Tests.
Wie jetzt - Tests? Wir haben doch alles richtig gemacht?!
Nein, was Sie richtig machen, sagt Ihnen das Publikum. Und weil im Internet niemand direkt mit Ihnen spricht, hören Sie auf Zahlen und Messungen. Und Sie passen die Website ständig an die neuen Erkenntnisse an, bis das Ergebnis noch besser wird.
Wie man Fehler vermeidet, das weiß der Experte. Wie man etwas richtig im Sinne des Publikums macht, das weiß nur das Publikum. Und der Experte weiß, wie man diesem Klientel gut zuhört und die richtigen Schlüsse zieht.